Nachdem ich die letzten zwei Monate im
australischen Outback – fernab der Zivilisation – verbracht
hatte, ging es am Samstag, dem 31. Dezember wieder zurück in die
Grossstadt. Denn: Lea kam nach Brisbane!
Wir hatten geplant, dass wir in
Brisbane gemeinsam Silvester feiern und dann von dort aus in nördlicher Richtung der Ostküste entlang reisen. Dafür hatten wir bei Greyhound einen Pass
gekauft, welcher es uns erlaubte, insgesamt 1000km zu reisen und an
jeder beliebigen Busstation auszusteigen.
Am 31. Dezember verabschiedete ich mich
also von den Bensons und stieg in den Bus nach Brisbane. Lea kam
etwas später an als ich und so konnte ich sie am Bahnhof in Brisbane
nach einer Ewigkeit wieder umarmen und begrüssen. Es gab so viele
Dinge, welche wir einander zu erzählen hatten, dass wir gar nicht
wussten wo anzufangen. Beim Abendessen konnten wir einander endlich
auf den neusten Stand der Dinge bringen! Wir redeten eine halbe
Ewigkeit und als wir um 10Uhr beide total erledigt (Lea dank dem
langen Flug und Jetlag, ich weil ich die letzten paar Nächte kaum
geschlafen hatte, da ich ein verwaistes Lämmchen durchfütterte) und
vorerst ausgeplaudert waren, entschieden wir kurzerhand ins Bett zu
gehen. Dass es Silvester war, hat uns dann nicht mehr gross
interessiert. Unser Bett reizte uns mehr!
Die Albert Street Uniting Church in Brisbane
Für die darauffolgenden Tage blieben
Lea und ich noch in Brisbane. Wir gingen etwas die Stadt anschauen,
waren ein bisschen shoppen und trafen uns noch mit einer weiteren
Reisenden, welche Lea auf ihrem Flug kennengelernt hatte. Doch wir
wollten nicht allzu lange in Brisbane bleiben. Es war eine schöne
Stadt, doch wir hatten schnell alles gesehen, was es zu sehen gibt
und es zog uns weiter.
Am Montag Abend nahmen wir deshalb
einen Bus, welcher uns nach Noosa brachte. Dort hatten wir am Vortag
auf Airbnb einen Hippy Van für zwei Nächte gemietet. Wir wurden in
Noosa Junction von Otis, unserem Airbnb-Gastgeber abgeholt und zu
unserer Unterkunft gebracht. Otis und seine Familie waren sehr nett
und sie luden uns direkt zum Nachtessen ein. So sassen wir lange noch
mit ihnen um den Esstisch und plauderten. Am nächsten Tag machten
Lea und ich uns früh auf den Weg, um an den Strand und in den Noosa
National Park zu gehen. Trotz der relativ frühen Stunde waren schon
zahlreiche Menschen am Hauptstrand und so folgten wir Tonis Rat, zur
Alexandria Bay zu gehen. Da wir dafür etwa 40 min durch den „Nash“
(„Australisch“ für Nationalpark) gehen mussten und nur wenige
Menschen diese Mühe auf sich nahmen, war dieser Strand schön aber
fast menschenleer: perfekt! Kaum an unserem Ziel angekommen, stürzten
wir uns sogleich juchzend ins Wasser und begannen über Wellen zu
hüpfen und zu plantschen. Wir waren total überrascht, wie hohe und
starke Wellen es nur wenige Meter vom Strand entfernt schon gab.
(Kein Wunder ist Australien so beliebt bei den Surfern!) Danach lagen
wir etwas in der Sonne und picknickten am Strand. Später wurde uns
von Einheimischen gesagt, dass es dort ganz viele „Blue Bottles“
gab (kleine Quallen, welche sich um deine Beine wickeln können und
höllisch weh tun). Yay! Zum Glück erfuhren wir das erst im
Nachhinein. Allerdings blieb es deshalb auch bei lediglich dieser
einen Plansch-Session. Am nächsten Tag war das Wetter ziemlich
regnerisch und deshalb nahm ich mir die Zeit an meinem Blog zu
schreiben.
Unser AirBnb Hippy Van
Als nächste Station hatten wir geplant
nach Gympie zu fahren: Brees Heimatsort und das Zuhause von Greg und
Di (Ich lernte Greg bei den Bensons kennen, als er zu Besuch kam. Er
lud mich ein bei ihnen vorbeizuschauen, falls ich mit Lea in der Nähe
vorbeikommen würde). Wir riefen sie an und machten ab, dass wir am
Mittwoch Abend zu ihnen nach Gympie kommen durften. Dort blieben wir
schlussendlich ein paar Tage, denn wir fühlten uns total wohl bei
ihnen. Sie führten uns ein bisschen herum, wir wurden kulinarisch
verwöhnt und verwöhnten sie (mit Fruchtwähe und der Spezialität
meines Dads: Spätzli mit Hackbraten an einer Rotweinsauce). Wir
verstanden uns einfach sehr gut mit ihnen. Mich freute auch sehr,
dass Lea einen Einblick in das australische Leben und die
australische Art, wie ich sie in der vergangenen Zeit kennengelernt
hatte, bekam. Denn Greg ist nicht nur einer der besten Freunde von
Michael, er hat auch jahrelang mit ihm gearbeitet und gelebt. Greg
hatte daher ebenfalls viele Geschichten über die alten „Contract
Mustering“ (Das saisonale Viehtreiben,
welches meist für einen Grossgrundbesitzer von diversen Cowboys
erledigt wurde.) Tage zu erzählen, was für Lea alles neu
war.
Lea, Diana, Greg und ich
Während unserer Zeit mit Greg und Di
planten Lea und ich auch, dass wir nach unserer
Zeit in Gympie nach Hervey Bay und auf die Fraser Islands gehen
würden. Wir wollten dies zuerst nicht machen, da wir immer hörten,
wie die Fraser Islands touristisch sind und viele Junge nur zum feier
dorthin gehen. Allerdings fanden wir eine Tour, welche anstelle zur
extrem touristischen Ostküste, auf die Westküste der Fraser Islands
fährt. Wir buchten also kurzerhand eine Tagestour, auf welche wir am
Sonntag dem 8. Januar gingen. Früh am Morgen stachen wir auf einem
Katamaran in See und fuhren erstmals eine gute Stunde. Unser
erster Stopp war eine grosse Sanddüne, welche wir heraufkletterten
und von wo aus wir eine tolle Aussicht hatten. Als wir das zweite Mal
anlegten, stoppten wir für einige Wasseraktivitäten. Wir konnten
auf eine Kajaktour, Tubing (was soooo lustig war!!),
Stand-Up-Paddeling oder schwimmen gehen. Danach gingen wir zurück
aufs Boot für einen australischen BBQ Lunch. Unsere dritte Station
war mit Abstand die Beste! Wir kamen in eine grosse Bucht, wo es
unglaublich klares, türkisfarbenes Wasser hatte und wo wir
Schnorcheln gehen konnten. Wir sahen einige Fische, Stechrochen und
sogar SCHILDKRÖTEN! Zu unserer Enttäuschung sahen wir leider keine,
als wir zum 1. Mal Schnorcheln gingen, doch plötzlich sahen wir eine
vorbei schwimmen, als wir schon wieder am Strand waren. Ich schnappte
meine GoPro, Lea eine Taucherbrille und wir rannten der Schildkröte
am Strand entlang nach. Lea sprang ins Wasser und ich verfolgte die
Schildkröte weiterhin vom Strand aus und lenkte Lea in die richtige
Richtung. Schlussendlich schaffte es Lea tatsächlich, nahe genug an
die Schildkröte zu kommen und ein Video zu machen, als die
Schildkröte an ihr vorbei schwamm! Auf dem Rückweg auf dem Boot
waren wir völlig erschöpft, doch rundum glücklich und zufrieden.
Lea und ich nach dem Schnorcheln
Unsere Schildkröte
Nach zwei Nächten in Hervey Bay fuhren
Lea und ich wieder in südliche Richtung nach Rainbow Beach. Dort
gingen wir etwas an den Strand und zu einem grossen Aussichtspunkt,
von welchem aus man das Gefühl hatte, inmitten einer Wüste zu sein.
Ausserdem trafen wir uns dort mit Di und sie brachte uns noch zu
einer kleinen Frischwasser quelle, bevor wir wieder mit ihr zurück
nach Gympie fuhren.
Wir blieben eine weitere Nacht bei Greg
und Di Zuhause. Heute, am 10. Januar hiess es dann jedoch Abschied
nehmen. Lea und ich gingen nach Brisbane zurück, da Xenia am Abend
hier von der Schweiz aus ankommt.
Die Reise mit Lea war eine tolle
Erfahrung und ich genoss es sehr, wieder mal Zeit mit ihr verbringen
zu können und gemeinsam etwas auf Entdeckungstouren zu gehen. Toll
war auch, dass wir auch noch sehr spontan Dinge planen und
organisieren konnten. Nach unserer ersten, nicht so positiven,
Jugi-Erfahrung in Brisbane hatten wir die Lust nach dieser Art der
Unterkunft verloren und so waren die Nächte im Hippy Van und bei
Greg und Di eine mehr als willkommene Abwechslung!
Alles in allem kann ich sagen, dass es
nicht gerade eine günstige Zeit war, mit all den Unterkünften,
Essenskosten, Unternehmungen, Bustickets etc. Doch es hat sich
trotzdem voll und ganz gelohnt!!
Bis bald, Cheers and Take care!
Kyra, Brisbane, QLD, Australien
Der 1. Tag in Brisbane
Leas erste Känguru Begegnung in Australien
Roses Cove in Noosa
Ausblick aufs Meer
"Blue Bottles" (Portugiesische Galeere)
Unser Hippy Van von Innen
Picknick Pause in Noosa Heads
Kristallklares Wasser bei den Fraser Islands
Sanddünen der Fraser Islands
Tubing mit Vale und Lea
Der Aufstieg auf die Sanddüne
Erfolgreiches Schnorcheln in Wathumba Creek
Die Aussicht von Greg und Dianas Haus in Gympie
Greg mit "Finger-Stubbies"
Wandbilder in Rainbow Beach
Aussicht auf Rainbow Beach
Lea bei unserem ersten und einzigen Essen auswärts
Ein nächtlicher Besucher - ein Opossum im Royal Botanic Garden
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