Dienstag, 10. Januar 2017

Australische Ostküste

Nachdem ich die letzten zwei Monate im australischen Outback – fernab der Zivilisation – verbracht hatte, ging es am Samstag, dem 31. Dezember wieder zurück in die Grossstadt. Denn: Lea kam nach Brisbane!
Wir hatten geplant, dass wir in Brisbane gemeinsam Silvester feiern und dann von dort aus in nördlicher Richtung der Ostküste entlang reisen. Dafür hatten wir bei Greyhound einen Pass gekauft, welcher es uns erlaubte, insgesamt 1000km zu reisen und an jeder beliebigen Busstation auszusteigen.
Am 31. Dezember verabschiedete ich mich also von den Bensons und stieg in den Bus nach Brisbane. Lea kam etwas später an als ich und so konnte ich sie am Bahnhof in Brisbane nach einer Ewigkeit wieder umarmen und begrüssen. Es gab so viele Dinge, welche wir einander zu erzählen hatten, dass wir gar nicht wussten wo anzufangen. Beim Abendessen konnten wir einander endlich auf den neusten Stand der Dinge bringen! Wir redeten eine halbe Ewigkeit und als wir um 10Uhr beide total erledigt (Lea dank dem langen Flug und Jetlag, ich weil ich die letzten paar Nächte kaum geschlafen hatte, da ich ein verwaistes Lämmchen durchfütterte) und vorerst ausgeplaudert waren, entschieden wir kurzerhand ins Bett zu gehen. Dass es Silvester war, hat uns dann nicht mehr gross interessiert. Unser Bett reizte uns mehr!

Die Albert Street Uniting Church in Brisbane

Für die darauffolgenden Tage blieben Lea und ich noch in Brisbane. Wir gingen etwas die Stadt anschauen, waren ein bisschen shoppen und trafen uns noch mit einer weiteren Reisenden, welche Lea auf ihrem Flug kennengelernt hatte. Doch wir wollten nicht allzu lange in Brisbane bleiben. Es war eine schöne Stadt, doch wir hatten schnell alles gesehen, was es zu sehen gibt und es zog uns weiter.
Am Montag Abend nahmen wir deshalb einen Bus, welcher uns nach Noosa brachte. Dort hatten wir am Vortag auf Airbnb einen Hippy Van für zwei Nächte gemietet. Wir wurden in Noosa Junction von Otis, unserem Airbnb-Gastgeber abgeholt und zu unserer Unterkunft gebracht. Otis und seine Familie waren sehr nett und sie luden uns direkt zum Nachtessen ein. So sassen wir lange noch mit ihnen um den Esstisch und plauderten. Am nächsten Tag machten Lea und ich uns früh auf den Weg, um an den Strand und in den Noosa National Park zu gehen. Trotz der relativ frühen Stunde waren schon zahlreiche Menschen am Hauptstrand und so folgten wir Tonis Rat, zur Alexandria Bay zu gehen. Da wir dafür etwa 40 min durch den „Nash“ („Australisch“ für Nationalpark) gehen mussten und nur wenige Menschen diese Mühe auf sich nahmen, war dieser Strand schön aber fast menschenleer: perfekt! Kaum an unserem Ziel angekommen, stürzten wir uns sogleich juchzend ins Wasser und begannen über Wellen zu hüpfen und zu plantschen. Wir waren total überrascht, wie hohe und starke Wellen es nur wenige Meter vom Strand entfernt schon gab. (Kein Wunder ist Australien so beliebt bei den Surfern!) Danach lagen wir etwas in der Sonne und picknickten am Strand. Später wurde uns von Einheimischen gesagt, dass es dort ganz viele „Blue Bottles“ gab (kleine Quallen, welche sich um deine Beine wickeln können und höllisch weh tun). Yay! Zum Glück erfuhren wir das erst im Nachhinein. Allerdings blieb es deshalb auch bei lediglich dieser einen Plansch-Session. Am nächsten Tag war das Wetter ziemlich regnerisch und deshalb nahm ich mir die Zeit an meinem Blog zu schreiben.

Unser AirBnb Hippy Van

Als nächste Station hatten wir geplant nach Gympie zu fahren: Brees Heimatsort und das Zuhause von Greg und Di (Ich lernte Greg bei den Bensons kennen, als er zu Besuch kam. Er lud mich ein bei ihnen vorbeizuschauen, falls ich mit Lea in der Nähe vorbeikommen würde). Wir riefen sie an und machten ab, dass wir am Mittwoch Abend zu ihnen nach Gympie kommen durften. Dort blieben wir schlussendlich ein paar Tage, denn wir fühlten uns total wohl bei ihnen. Sie führten uns ein bisschen herum, wir wurden kulinarisch verwöhnt und verwöhnten sie (mit Fruchtwähe und der Spezialität meines Dads: Spätzli mit Hackbraten an einer Rotweinsauce). Wir verstanden uns einfach sehr gut mit ihnen. Mich freute auch sehr, dass Lea einen Einblick in das australische Leben und die australische Art, wie ich sie in der vergangenen Zeit kennengelernt hatte, bekam. Denn Greg ist nicht nur einer der besten Freunde von Michael, er hat auch jahrelang mit ihm gearbeitet und gelebt. Greg hatte daher ebenfalls viele Geschichten über die alten „Contract Mustering“ (Das saisonale Viehtreiben, welches meist für einen Grossgrundbesitzer von diversen Cowboys erledigt wurde.) Tage zu erzählen, was für Lea alles neu war.

Lea, Diana, Greg und ich

Während unserer Zeit mit Greg und Di planten Lea und ich auch, dass wir nach unserer Zeit in Gympie nach Hervey Bay und auf die Fraser Islands gehen würden. Wir wollten dies zuerst nicht machen, da wir immer hörten, wie die Fraser Islands touristisch sind und viele Junge nur zum feier dorthin gehen. Allerdings fanden wir eine Tour, welche anstelle zur extrem touristischen Ostküste, auf die Westküste der Fraser Islands fährt. Wir buchten also kurzerhand eine Tagestour, auf welche wir am Sonntag dem 8. Januar gingen. Früh am Morgen stachen wir auf einem Katamaran in See und fuhren erstmals eine gute Stunde. Unser erster Stopp war eine grosse Sanddüne, welche wir heraufkletterten und von wo aus wir eine tolle Aussicht hatten. Als wir das zweite Mal anlegten, stoppten wir für einige Wasseraktivitäten. Wir konnten auf eine Kajaktour, Tubing (was soooo lustig war!!), Stand-Up-Paddeling oder schwimmen gehen. Danach gingen wir zurück aufs Boot für einen australischen BBQ Lunch. Unsere dritte Station war mit Abstand die Beste! Wir kamen in eine grosse Bucht, wo es unglaublich klares, türkisfarbenes Wasser hatte und wo wir Schnorcheln gehen konnten. Wir sahen einige Fische, Stechrochen und sogar SCHILDKRÖTEN! Zu unserer Enttäuschung sahen wir leider keine, als wir zum 1. Mal Schnorcheln gingen, doch plötzlich sahen wir eine vorbei schwimmen, als wir schon wieder am Strand waren. Ich schnappte meine GoPro, Lea eine Taucherbrille und wir rannten der Schildkröte am Strand entlang nach. Lea sprang ins Wasser und ich verfolgte die Schildkröte weiterhin vom Strand aus und lenkte Lea in die richtige Richtung. Schlussendlich schaffte es Lea tatsächlich, nahe genug an die Schildkröte zu kommen und ein Video zu machen, als die Schildkröte an ihr vorbei schwamm! Auf dem Rückweg auf dem Boot waren wir völlig erschöpft, doch rundum glücklich und zufrieden.

Lea und ich nach dem Schnorcheln

Unsere Schildkröte

Nach zwei Nächten in Hervey Bay fuhren Lea und ich wieder in südliche Richtung nach Rainbow Beach. Dort gingen wir etwas an den Strand und zu einem grossen Aussichtspunkt, von welchem aus man das Gefühl hatte, inmitten einer Wüste zu sein. Ausserdem trafen wir uns dort mit Di und sie brachte uns noch zu einer kleinen Frischwasser quelle, bevor wir wieder mit ihr zurück nach Gympie fuhren.
Wir blieben eine weitere Nacht bei Greg und Di Zuhause. Heute, am 10. Januar hiess es dann jedoch Abschied nehmen. Lea und ich gingen nach Brisbane zurück, da Xenia am Abend hier von der Schweiz aus ankommt.

Die Reise mit Lea war eine tolle Erfahrung und ich genoss es sehr, wieder mal Zeit mit ihr verbringen zu können und gemeinsam etwas auf Entdeckungstouren zu gehen. Toll war auch, dass wir auch noch sehr spontan Dinge planen und organisieren konnten. Nach unserer ersten, nicht so positiven, Jugi-Erfahrung in Brisbane hatten wir die Lust nach dieser Art der Unterkunft verloren und so waren die Nächte im Hippy Van und bei Greg und Di eine mehr als willkommene Abwechslung!
Alles in allem kann ich sagen, dass es nicht gerade eine günstige Zeit war, mit all den Unterkünften, Essenskosten, Unternehmungen, Bustickets etc. Doch es hat sich trotzdem voll und ganz gelohnt!!

Bis bald, Cheers and Take care!
Kyra, Brisbane, QLD, Australien

Der 1. Tag in Brisbane

Leas erste Känguru Begegnung in Australien

Roses Cove in Noosa

Ausblick aufs Meer

"Blue Bottles" (Portugiesische Galeere)

Unser Hippy Van von Innen

Picknick Pause in Noosa Heads

Kristallklares Wasser bei den Fraser Islands

Sanddünen der Fraser Islands

Tubing mit Vale und Lea

Der Aufstieg auf die Sanddüne

Erfolgreiches Schnorcheln in Wathumba Creek

Die Aussicht von Greg und Dianas Haus in Gympie

Greg mit "Finger-Stubbies"

Wandbilder in Rainbow Beach

Aussicht auf Rainbow Beach

Lea bei unserem ersten und einzigen Essen auswärts

Ein nächtlicher Besucher - ein Opossum im Royal Botanic Garden 


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