Freitag, 29. Juli 2016

Shellie und Joe's Farm

Hallo zusammen!

Seit einer Woche bin ich nun an meinem neuen Workaway Standort bei Shellie und Joe, 45min nördlich von Prince George. Die beiden haben eine Farm mit 25 Hunden (davon 22 Schlittenhunde; fast ausschliesslich sibirische Huskys), sowie Schafen, Ziegen, Enten, Hühnern, Schweinen, einem Paint Horse Jährling und einem Lama und ihr gesamtes Grundstück befindet sich direkt an einem See, dem Reid Lake

Ich wohne in meinem eigenen Zimmer bei ihnen und mit uns leben noch 9 Hunde im Haus: fast alles Hunde-Senioren. Weiter haben sie eine Scheune, in welcher 14 Huskys (mit denen sie auch Schlittenhunderennen fahren) in grosszügigen Gehegen mit Auslauf untergebracht sind. Sie sind jedoch alle in Kleingruppen unterteilt, da diese Hunde über eine Unmenge Energie verfügen und diese Energie kaum kontrolliert werden könnte, wenn alle gemeinsam in einem grossen Rudel wären.

Shellie und Joe arbeiten beide vollzeit in der Stadt, sodass ich jeweils durch den Tag mit den Tieren alleine bin und selbstständig arbeite. Jeden Tag mache ich morgens und abends die “Animal chores“ für die beiden. Diese Chores beinhalten Dinge wie das Checken und Füttern der Tiere, das Säubern und Nachfüllen der Wasserbehälter, das Misten der Ställe, das Einsammeln der Hühnereier, etc. Zwischen den Chores am Morgen und am Abend habe ich jeweils viel Zeit, um weitere Aufgaben zu erledigen. Diese sind zum Beispiel: diverse Wände streichen, Shellies Garten vom Unkraut befreien, die Wiesen räumen, Rasen mähen, Beeren pflücken, das Futter für die Huskys frisch zubereiten oder mich einfach mit den Hunden beschäftigen. 


Bei all diesen Dingen stets bei meiner Seite ist Laila. Nein, ich spreche hier nicht von meiner Schwester Laila, sondern einem schwarzen deutschen Schäfterhund, welcher mich auf Schritt und Tritt begleitet! Laila ist bei allem dabei, sei es bei meinen morgendlichen Joggingtouren auf den nahe gelegenen Trails, bei dem anschliessenden Erledigen meiner Animal Chores, beim Lesen eines Buches am See oder auf kleinen Spritztouren mit dem Quad.


Und falls Laila mal doch nicht dabei ist, weil sie beispielsweise nicht in das Schafsgehege kommen darf, dann bin ich trotzdem nie ganz alleine.........



Ich geniesse die Zeit hier sehr. Shellie und Joe sind toll, sie haben mich anfangs sehr gut instruiert und sie sind sehr wertschätzend. Wir verstehen uns super und ich bleibe voraussichtlich die nächsten 2-3 Wochen noch bei ihnen. Dann geht es wahrscheinlich an einen neuen Workaway Standort, wo Fidel nach ca. einer Woche dazukommt und wir dann noch eine Woche gemeinsam dort verbringen, bevor es nach Vancouver weitergeht.

Bis dann, cheers and take care!
Kyra, Shellie und Joe’s Farm, Prince George

Mittwoch, 27. Juli 2016

Rückblick BC Appaloosa Centre

Hallo zusammen!

Vor rund 5 Tagen verliess ich vorzeitig meinen ersten Standort in Kanada, das BC Appaloosa Centre. Da ich während meines Aufenthalts bei Marilyn und Howard Jackson kaum Internet-, geschweige denn Computerzugang hatte, werde ich nun in Form eines kleinen Rückblicks über meinen Aufenthalt dort schreiben.

Die Ranch ist rund 30 Minuten südlich der Stadt Prince George in British Columbia gelegen. Die Jacksons haben hier vor einigen Jahren angefangen, möglichst reine Appaloosas (Pferderasse) zu züchten. Mittlerweile tummeln sich von ihnen gezüchtete Appaloosas der 5. Generation auf ihrem riesigen Grundstück und insgesamt besitzen sie etwas mehr als 150 Pferde.
Wir waren 4, später 5 Workawayer gleichzeitig auf der Ranch und unsere Unterkunft war ziemlich düster und ohne Tageslicht, da wir im Basement untergebracht waren. Die Tage sahen normalerweise so aus, dass wir vor dem Frühstück Pferde auf der Weide einfangen gingen, dann gemeinsam Frühstück assen, dann draussen mit den Pferden arbeiteten bis es Mittagessen gab, und anschliessend wieder mit den Pferden arbeiteten bis das Znacht bereit war. Wir Workawayer waren dafür zuständig, mit den 3-jährigen Colts und Fillys zu arbeiten, damit sie später als geritten verkauft werden konnten.
Die Arbeit mit den Pferden bestand darin, sie gemäss ihrem Wissensstand und Können zu fördern und einzusetzen. Das heisst, diejenigen Pferde, welche frisch von einer entfernten Weide auf die Ranch zum Einreiten gebracht wurden an den Menschen und Dinge wie Satteldecke, Sattel und Zaumzeug zu gewöhnen und dann nach 2-3 Tagen der Angewöhnung zum ersten Mal draufzusitzen und am Folgetag mit der Ausbildung unter dem Reiter zu beginnen. Diese Ausbildung besteht dann darin den Pferden beizubringen, auf Zug am Zügel nachzugeben, anzuhalten, Gangarten zu wechseln, etc. Nebst diesen zuvor völlig unberührten Pferden, wurden mir auch 3 Pferde zugeteilt, welche diese erste Phase bereits hinter sich hatten. Mit ihnen vertiefte ich die oben genannten Manöver und ging auch ins Gelände, damit sie möglichst unerschrocken wurden. Dazu dienten die Trails um die Ranch herum, wo wir Workawayer mit den Jungpferden auf Ausritte gingen. Mit den meisten Pferden klappte das alles nicht so schlecht und es gab verhältnismässig wenig Zwischenfälle, wenn man bedenkt in welcher kurzen Zeit die gesamte Ausbildung dieser jungen Pferde stattfand und wie lange sie normalerweise dauert. Was auf dem BC Appaloosa Centre in maximal rund 2 Monaten durchgeführt wird, dauert normalerweise rund ein Jahr. So lange braucht es normalerweise, wenn man sich und dem Pferd die nötige Zeit gibt, damit alles gründlich erlernt werden kann.

Ausserhalb der Arbeitszeiten verbrachten wir Workawayer viel Zeit miteinander, sei es beim gemeinsamen Abwasch nach einem leckeren Essen, bei einem Sonntagsausritt zum nahegelegenen Bears Lake für einen Schwumm mit den Pferden, beim gemütlichen Bonfire mit Smores am Abend oder beim Kinobesuch während einem der seltenen Abstecher in die Stadt. 

Wie schon in meinem vorherigen Blogpost angetönt war ich nicht so glücklich mit der Ranch, vor allem dem Teil, welcher die Arbeit mit den Pferden betraf. Es war vieles toll auf der Ranch, wie die einmalige Möglichkeit, mit so vielen jungen Pferden zu arbeiten, Howard und Marilyn waren sehr nett und ebenso die weiteren Workawayers. Doch die Jacksons haben seit dem Februar Workawayers und jedes Mal etwa 3-5 gleichzeitig. Dementsprechend schienen sie gar nicht interessiert daran, sich ausserhalb der Mahlzeiten mit uns “abzugeben“. Während sie den ganzen Tag lang drinnen vor dem Fernsehr sassen, arbeiteten wir draussen weitaus mehr als die vereinbarten 5 Stunden am Tag, ohne jegliche Hilfe oder Leitung mit den jungen Pferden. Zudem wurde ich nie richtig instruiert von den Jacksons, WAS ich machen sollte und WIE ich es machen sollte. Mir wurde einfach von den anderen Workawayern teils gesagt, dass Howard es so und so haben will. Die Hauptsache war nur, dass ich mit den Pferden arbeitete, sodass sie dann als geritten deklariert und verkauft werden konnten. Auch mit der Trainingsmethode, mit welcher die Pferde in dieser kurzen Zeit angeritten wurden, hatte ich grosse Mühe, denn sie beruhte oft stark auf physischer Gewalt, war grob, wenig einfühlsam und liess wenig Raum für das Eingehen auf die individuellen Bedürfnisse der Jungpferde.

Ich war ziemlich enttäuscht, denn die Ranch wäre so toll gewesen! Doch diese Gründe waren für mich ausschlaggebend genug, um mich auf die Suche nach einem neuen Workaway Platz zu machen. An diesem Ort bin ich nun seit ein paar Tagen und ich werde in den kommenden Tagen auch über meinen neuen Platz bei Shellie und Joe berichten.

Bis dann, cheers and take care!
Kyra, Shellie and Joe`s Farm, Prince George


Einige Impressionen zu meinem Aufenthalt auf dem BC Appaloosa Centre:
 Die Toreinfahrt zur Ranch

Hummingbird

Sherlock, eines der mir zugeteilten Jungpferde

 Bonfires mit Sophie, Howard, Loic und Melinda (von links nach rechts)

Smores!!

 


Baden mit Sherlock



Mein Versuch, Mami`s Wähe zu machen





Yellow Submarine und Taken Chances, zwei weitere Pferde welche ich trainierte

Ich mit Anyway, Melinda mit Wanted Man, Loic mit HonkyTonk, Sophie mit Icebreaker

Samstag, 16. Juli 2016

Erstes Update von unterwegs

Hallo zusammen!
Ich habe schon fast daran geweifelt, aber ich bin am Mittwoch tatsächlich an meinem ersten Standort in Prince George angekommen. Der Flug nach Vancouver über Island war sehr turbulenzenreich und ich sendete mehrmals Stossgebete zum Himmel, dass wir es heil ans Ziel schaffen würden. Doch schlussendlich ging alles gut und nach einer etwas mühseligen Suche nach einem Hotel für die Nacht in Vancouver, konnte ich endlich etwas meinen Jetlag ausschlafen.
Am nächsten Morgen ging dann mein Flug nach Prince George, wo ich von Howard, dem Big Boss der Ranch am Flughafen abgeholt wurde. Auf dem Weg zur Ranch machten wir noch einen Zwischenhalt bei der einen Herde Appaloosas (rund 100 Pferde) der Ranch. Auf dem Video sind nur ein paar davon zu sehen.... ;)



 Eines der Appaloosa Fohlen
 Die kleine Youngster Herde auf der Ranch

Hufpflege "the Canadian way"

Auf der Farm angekommen, lernte ich Marilyn, sowie drei weitere Workawayers (welche auch bei ihnen arbeiten) kennen. Noch am selben Tag konnte ich das erste Mal mit Pferden der Ranch arbeiten. Im Moment gibt es etwa 60 Pferde im Alter von 3-4 Jahren, welche eingeritten und trainiert werden müssen. Zurzeit arbeite ich mit 3 Pferden, welche bereits etwa 2-3 Mal geritten wurden, bevor ich kam, sowie mit einer Stute, welche kurz vor meiner Ankunft aus der riesigen Herde aussortiert und auf die Ranch gebracht wurde. Morning Smoke war dementsprechen anfangs noch ziemlich wild und misstrauisch. Ich war die erste Person, welche mit ihr arbeiten durfte und nun fasst sie von Tag zu Tag mehr vertrauen. Schon am dritten Tag an dem ich mit ihr arbeitete, wurde ich angewiesen, sie zum ersten Mal zu reiten! Es ging alles gut und sie liess mich gewähren, doch man merkte ihr an, dass ihr das Ganze auch etwas zu schnell geht und sie total überfordert ist

So nett die Besitzer, so toll die Pferde, so umwerfend schön die Landschaft und so gut das Essen auch ist, für meinen Geschmack kommen Dinge wie Aufbau von Vertrauen oder Beziehung zu den Pferden bedeutend zu kurz und ich bin nicht mit allem einverstanden, was sie mit den Pferden machen und wie sie es machen. Aus diesen Gründen bin ich auf der Suche nach einem zweiten Workaway Platz in der Nähe, wohin ich eventuell nach 2 Wochen wechseln kann... Ich werde mal schauen und euch auf dem Laufenden halten...




Bis dann, cheers and take care!
Kyra, BC Appaloosa Centre, Prince George

Montag, 11. Juli 2016

Schnipp Schnapp - Haare ab!

Schon lange spielte ich mit dem Gedanken, eines Tages meine Haare abzuschneiden und einer Organisation zu spenden, welche mit Spenderhaar Perücken für krebskranke Menschen anfertigt. Heute war es so weit!

Mit dem Bestehen der Matura habe ich einen (zumindest gefühlten) Meilenstein in meinem Leben hinter mich gebracht und ein grosses Abenteuer im Ausland steht mir nun bevor. Es schien mir nach einen guten Moment, um mich von meinen geliebten langen Haaren zu trennen und die abgeschnittenen Haare zu spenden.

Die ausgesuchte Organisation verlangte bei gespendeten Haaren eine Mindestlänge von 25cm. Schlussendlich kam dann aber ein 40cm langer Zopf ab…..
Es war ein beängstigendes Gefühl, nur auf dem Stuhl sitzen, warten und hoffen zu können. Doch ich bin glücklich, dass ich es gemacht habe! Ausserdem bin ich sicher, dass die kürzeren Haare sich für die bevorstehende Reise als praktischer erweisen werden.
Das erste Foto ist von heute morgen, die nächsten paar allerdings auch...