Dienstag, 13. Februar 2018

Blacks Ranch, Belgien


Das erste Semester an der Uni habe ich überstanden und mein Kopf raucht nur so vor sich hin. Ich bin zwar ganz glücklich darüber, wieder mehr kopflastig zu arbeiten und mich intellektuell weiterzubilden. Doch ich habe auch gemerkt, dass mir die intensive körperliche Arbeit und die Herausforderung im Training mit Pferden fehlt. Mit Brave habe ich einen Punkt erreicht, an dem ich nicht mehr wusste wie weiter. Ich konnte zwar mit gutem Gewissen sagen kann, dass ich alles was ich während meinem Jahr im Ausland gelernt hatte, erfolgreich mit ihm umsetzen konnte. Doch ich wollte mehr! 
Mittlerweile habe ich ein kleines Pferd, welches eifrig (manchmal fast zu eifrig) mitarbeitet, gut gehorcht aber auch selber mitdenkt und mit welchem ich mit gutem Gewissen ins Gelände gehen kann. Ich wollte mich aber mit Brave zusammen weiterentwickeln und so sah ich die aufkommenden Semesterferien als gute Gelegenheit, wieder neue Trainingsanreize und Ideen zu sammeln: ich wollte wieder auf eine Ranch arbeiten gehen!

Das altehrwürdige Hauptgebäude der Ranch 

Glow - eine Jährlingsstute und Herzensbrecherin

Nach einiger Suche bin ich auf die Blacks Ranch in Belgien gestossen. Die Besitzer, Marja und Ruth züchten dort erstklassige Allround Quarter Horses, wobei ihr Schwerpunkt beim Pleasure liegt (sowas wie die Dressur des Westernreitens). Ihre Pferde sind der Disziplin entsprechend grösser und werden auch dementsprechend ausgebildet. Bisher habe ich noch nie an einem Turnier gestartet und ich will meine Reitweise deshalb auch keiner bestimmten Disziplin unterordnen. Ich lernte jedoch auf Hicky das Westernreiten und er ist ein ausgebildetes Reining Pferd – also würde ich mich auch eher da einordnen. Kurz zusammengefasst kann man sagen dass das Reining eine sehr rasante Disziplin mit beeindruckenden Manövern in einem unglaublichen Tempo ist, während das Pleasure sehr langsam, kontrolliert und eher schick geritten wird.
Ich kam also mit den Besitzern der Ranch in Kontakt und sie luden mich ein, zu Ihnen zu kommen, um ihnen beim Zureiten ihrer Jungpferde zu helfen. Dieser Einladung folgte ich natürlich mit grösstem Vergnügen!


Ruth mit einer der trächtigen Stuten

Während den vergangenen zwei Wochen wohnte ich also bei Marja und Ruth und half täglich, für ihre zurzeit rund 20 Pferde zu sorgen. Nebst dem täglichen Füttern und sauber machen der Zuchtstuten, Jungpferden, Fohlen, Hengsten, ritt ich unter Ruths wachsamen Augen die Jungpferde zu. Er war stets mit Rat und Tat zur Seite und konnte mir viele neue Sachen zeigen, vor allem wenn es um Finessen ging und alles was mit Shows zu tun hatte. Im Gegensatz zu den Ranches in Australien, wo die Pferde vor allem trainiert wurden um „zu funktionieren“ bei der Rinderarbeit, wurden die Pferde hier mit mehr Technik trainiert, um später einen voll tauglichen „Turnierpartner“ für Shows zu haben. Das war ganz neu für mich und auch, dass viel mehr Wert auf korrekten aufrechten Sitz ( welchen ich dank meinen Jahren des englisch Reitens zum Glück hatte), Präsentation, etc. gelegt wurde.

Ich durfte viel Neues lernen und es war einfach wunderbar, mich wieder eine Zeit lang komplett in der Arbeit mit den Pferden zu verlieren. Ganz bestimmt werde ich hierhin zurückkehren, womöglich sogar mit meinen eigenen zwei Vierbeinern im Gepäck... Wer weiss? ;)

Ich würde definitiv darüber berichten.
Bis dann! Cheers and take care!
Kyra

Putztraining für einen Jährling

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