Bereits vor einer Weile habe ich jedoch schon über meinen Alltag bei Shellie und Joe geschrieben. Um das Ganze nicht nochmals zu wiederholen, habe ich mich entschieden, in erster Linie über herausragende Erlebnisse, sowie einige Dinge, welche mich während meiner Zeit hier beschäftigt haben, zu berichten.
Da ich hier ziemlich abgeschieden und weg von allem wohnte, hielt sich die Anzahl der Erlebnisse ausserhalb der Farm in Grenzen, doch nichtsdestotrotz, durfte ich einige Dinge erleben, welche mir noch lange in Erinnerung bleiben werden. Am bedeutendsten war für mich mit Abstand das Rodeo, über welches ich schon in meinem vorherigen Blogpost ausführlich berichtet habe.

Ich hätte nie gedacht, dass diese Umstände im Sommer auftreten würden, nicht mal in Kanadas Norden. Doch das Wetter belehrte mich eines Besseren und zeigte mir, dass dies Mitte August sehr wohl möglich ist. So kam es also, dass wir vor etwa zwei Wochen mit den Hunden auf die erste Trainingsfahrt des Jahres gehen konnten. Shellie zeigte mir genau, wie die Zugleinen vor dem Quad (damit beginnt man die Trainingseinheiten, solange noch kein Schnee liegt) ausgelegt werden müssen, welche Hunde nebeneinander rennen können, welche sich gegenseitig attackieren würden, wie die Zuggeschirre angelegt werden müssen, mit welchen Kommandos die Hunde vom Quad aus gesteuert werden, was Zeichen der Überhitzung sind, etc. Es machte riesig Spass, dies einmal sehen, erleben und mitmachen zu können und ich hätte nie erwartet, dass ich während meiner Zeit hier einmal dazu kommen würde.
Ein drittes Erlebnis war mein einmaliger Shoppingtrip in die Stadt. Nach dem Erledigen meiner Morning Chores nahm mich Shellie auf ihrem Weg zur Arbeit mit und ich konnte den Tag etwas in der Stadt verbringen. Ich konnte wichtige Dinge wie Mückenschutz (zeitweise waren die Mücken richtig schlimm, unter anderem weil wir in Seenähe wohnen) oder ``Working Hands`` Hand Creme kaufen und mich auch sonst ein bisschen umschauen. Shopping hier ist jedoch nicht sooo toll, weil man sich immer X-mal überlegen muss, ob das Kleidungsstück das Opfern von Raum im Koffer wert ist. ;)Ein weiteres Erlebnis war, als ich mit Shellie und Joe auf ihrem See Kajaken ging. An einem heissen Wochenende, nach einem langen und harten Arbeitstag entschieden wir, dass wir uns etwas Spass verdient haben. So packten wir Laila und Gizo in Schwimmwesten, Shellie und ich schnappten uns ein Kanu und Joe nahm das Motorboot. So “böötelten“ wir an das andere Ende des Sees, wo es tief genug war, sodass es kein Seegras mehr hatte und wir sprangen ins kalte Nass. Es war herrlich! Und auf dem Rückweg sahen wir noch Bieber und einen Weisskopfseeadler.
Und das fünfte und letzte grössere Ereignis war mein Aufeinandertreffen mit einem Bären. Nachdem ich durch Shellie ihre Nachbarin Mary kennengelernt hatte, gab diese mir freie Hand, jederzeit vorbeizukommen und ihr jüngstes Pferd Rolex (ein 5-jähriger Paint Horse Wallach) zu reiten. Dies nutzte ich natürlich so gut ich nur konnte und so oft es mir die Menge an Arbeit bei Shellie und Joe erlaubte. Ich begann nach einer Weile der Angewöhnung auf dem Gelände der ``Off the Charts`` Ranch, mit Rolex auf Ausritte auf den nahegelegenen Trails zu gehen.
Das Reiten hier auf Trails ist ein Traum! Man kann fast überall durch wo man einen Weg sieht, es ist fast alles flach oder leicht geneigt (aber nie genug, dass man absteigen müsste auf dem Weg nach unten) und man darf oft auch über die endlosen Felder fegen. Einen kleinen Haken hat dieser Reitertraum jedoch.... Und dieser Haken sind die unzähligen Bären, welche es hier gibt. Ich beachtete diese Tatsache auf meinen Ausritten nicht gross, ausser wenn ich im Wald und in dichtem Gebüsch ritt. Auf dem Heimweg von einem meiner Ausritte, ritt ich mit Rolex auf einem schmalen Kiesweg neben der Strasse, als plötzlich ein grosser Schwarzbär aus dem Nichts auftauchte. Er war auf dem Feld neben dem an die Strasse angrenzenden Zaun und zwischen uns waren höchstens 2m Distanz! Und ein Drahtzaun.... welcher jedoch heruntergerissen war. Zum Glück schien der Bär sich nicht mit Rolex anlegen zu wollen und während er in die Richtung rannte, aus welcher wir gekommen waren, legten wir den Rest des Weges zur Ranch, in einem leicht beschleunigten Tempo (anfangs im gestreckten Galopp) zurück. Ich konnte Rolex nach einigen Metern wieder beruhigen und bremsen, doch der Schock sass bei beiden tief. Während Rolex den Rest des Weges “schnorchelte“ vor Aufregung, musste ich nur noch lachen. Ich konnte nicht glauben, dass das gerade passiert war und dass es gleich neben der Strasse geschah! Doch fortan ritt ich nicht nur im Wald, sondern auch neben der Strasse pfeifend, singend oder Rolex Geschichten erzählend durch die Gegend. (Die Nachbarn halten mich wahrscheinlich nun alle für Irre....)
Und das fünfte und letzte grössere Ereignis war mein Aufeinandertreffen mit einem Bären. Nachdem ich durch Shellie ihre Nachbarin Mary kennengelernt hatte, gab diese mir freie Hand, jederzeit vorbeizukommen und ihr jüngstes Pferd Rolex (ein 5-jähriger Paint Horse Wallach) zu reiten. Dies nutzte ich natürlich so gut ich nur konnte und so oft es mir die Menge an Arbeit bei Shellie und Joe erlaubte. Ich begann nach einer Weile der Angewöhnung auf dem Gelände der ``Off the Charts`` Ranch, mit Rolex auf Ausritte auf den nahegelegenen Trails zu gehen.
Das Reiten hier auf Trails ist ein Traum! Man kann fast überall durch wo man einen Weg sieht, es ist fast alles flach oder leicht geneigt (aber nie genug, dass man absteigen müsste auf dem Weg nach unten) und man darf oft auch über die endlosen Felder fegen. Einen kleinen Haken hat dieser Reitertraum jedoch.... Und dieser Haken sind die unzähligen Bären, welche es hier gibt. Ich beachtete diese Tatsache auf meinen Ausritten nicht gross, ausser wenn ich im Wald und in dichtem Gebüsch ritt. Auf dem Heimweg von einem meiner Ausritte, ritt ich mit Rolex auf einem schmalen Kiesweg neben der Strasse, als plötzlich ein grosser Schwarzbär aus dem Nichts auftauchte. Er war auf dem Feld neben dem an die Strasse angrenzenden Zaun und zwischen uns waren höchstens 2m Distanz! Und ein Drahtzaun.... welcher jedoch heruntergerissen war. Zum Glück schien der Bär sich nicht mit Rolex anlegen zu wollen und während er in die Richtung rannte, aus welcher wir gekommen waren, legten wir den Rest des Weges zur Ranch, in einem leicht beschleunigten Tempo (anfangs im gestreckten Galopp) zurück. Ich konnte Rolex nach einigen Metern wieder beruhigen und bremsen, doch der Schock sass bei beiden tief. Während Rolex den Rest des Weges “schnorchelte“ vor Aufregung, musste ich nur noch lachen. Ich konnte nicht glauben, dass das gerade passiert war und dass es gleich neben der Strasse geschah! Doch fortan ritt ich nicht nur im Wald, sondern auch neben der Strasse pfeifend, singend oder Rolex Geschichten erzählend durch die Gegend. (Die Nachbarn halten mich wahrscheinlich nun alle für Irre....)
Das waren schon alle meine Erlebnisse, doch es gibt noch ein paar weitere Sachen, welche ich gerne erwähnen möchte.

Puppy attack!!!!!!
Ich bewundere, wie Shellie und Joe die Tiere behandeln und probieren, ihnen das beste Leben möglich zu geben. Die Hunde, welche spezielle Bedürfnisse haben oder schon älter sind (plus Laila, welche jedoch jung und gesund ist), dürfen im Haus wohnen, während die restlichen Hunde in grosszügigen Gehegen mit viel Auslauf in der Hunde-Scheune untergebracht sind. Zudem wird auf jeden Hund und dessen Bedürfnisse eingegangen und täglich wird mit gefrorenen Hühnerstücken, Hafterflocken, Gemüsebrühe und rote Beete Brei das Hundefutter frisch zubereitet.
Ein weiterer Aspekt, in dem ich hier sehr profitiert habe ist das Kochen. Jeden Abend war jemand anderes fürs Abendessen zuständig und das Kochen an sich war für mich nichts Neues, denn ich kochte und backte auch Zuhause von Zeit zu Zeit, oder half meinen Eltern manchmal und konnte ihnen über die Schultern schauen. Aber was ich bisher kaum kochte, war Fleisch - ausser Speck zum Spiegelei, das brachte ich auch vorher problemlos auf die Reihe. ;) Doch hier war Fleisch meistens das Kernstück von jeder Mahlzeit. Nachdem ich mich anfangs kaum ans Fleisch herantraute, lernte ich mit der Zeit meine Mahlzeiten folgendermassen zu planen: ich ging in die Garage, öffnete eine der zahlreichen Gefriertruhen, wählte eines der vakumierten Fleischstücke (das Ganze Fleisch bei Shellie und Joe war entweder von Tieren von ihrer Farm oder selbst geschossene Wildtiere) aus, brachte es in die Küche und während es am auftauen war, durchforstete ich das Internet nach Rezepten, welche man mit diesem Stück Fleisch kochen konnte. Die Beilage wurde dann spontan noch dazu entschieden und meist pflückte ich etwas Salat im Garten und machte noch Nudeln oder etwas mit Kartoffeln dazu. Ich scheine das Faible fürs Fleisch und das Würzen von meinem Vater zu haben, denn Shellie und Joe waren fassungslos, dass ich bisher wirklich noch nie Fleisch gekocht hatte und waren sehr zufrieden mit meinen Kochleistungen.

Ich liebe diesen Ort und es gibt nicht viel mehr dazu zu sagen, als dass es ein wunderschöner Fleck zum leben ist. Doch es gibt trotzdem ein paar Dinge, welche es sich noch zu erwähnen lohnt. Die Nähe der Wildnis und die Abgeschiedenheit bringt einen dazu, dass man sich viel bewusster zu bewegen und verhalten beginnt. Zur Sicherheit nahm ich zum Beispiel jeden Morgen auf meinen morning run eine kleine Glocke mit, damit mich Wildtiere schon von weitem hörten und sie die Gelegenheit hatten, mich zu meiden. Ausserdem begann ich mich regelrecht darauf zu freuen, wenn Shellie endlich wieder Einkaufen ging (was alle zwei Wochen war: die meisten Menschen hier gehen so selten wie möglich in den Shopping-Teil der Stadt). Auch die Distanzen hier sind unglaublich: alle Menschen im Umkreis von ca. 5km gelten hier als Nachbarn. Und durch die flache Landschaft und die endlosen, geraden Strassen, kann man Autos schon von weitem sehen, doch wenn eines in der Ferne auftaucht, kann man damit rechnen, dass es mindestens noch ca. 2-5min entfernt ist. Das ist man sich von der kleinen Schweiz her einfach nicht gewohnt!
Die Zeit hier war trotz (oder wegen?) der Abgeschiedenheit, der Nähe zur Wildnis, den langen Arbeitsstunden, den unzähligen blauen Flecken, Blasen und Holzsplittern in den Händen, truly one to remember. Ich werde Shellie und Joe sehr vermissen, denn obwohl Shellie ein strenger Arbeitsgeber war, war sie eine umso bessere Freundin, welche mir sehr ans Herz gewachsen ist in meiner Zeit bei ihnen. Dank Joe musste ich meine Brüder nie vermissen, denn er sorgte zu genüge für Wortspiele und Kommentare, sodass ich mich von Anfang an wie Zuhause fühlte. ;) Joe war ausserdem ein sehr lieber, hart arbeitender Mitbewohner (ausser wenn es ums Aufräumen der Küche ging), der den beeindruckendsten Zaun baute, den ich je gesehen habe.
Shellie und Joe sagten mir mehrmals, dass ich jederzeit willkommen sei und dass sie sehr fest hoffen, dass ich eines Tages zurück komme - und ich hoffe das auch, um ehrlich zu sein.
Nun geht es morgen an den Flughafen, um Fidel abzuholen und dann weiter nach Vanderhoof für eine Woche...
Bis dann, cheers und take care!
Kyra, Shellie und Joe’s Farm, Prince George, BC, Canada
Shellie und Joe
Kajaken mit Shellie
Viper am Küsschen verteilen
My kind of heaven
Joe mit Blueberry, der neusten Addition zur Familie
Innenbereich der Hunde-Scheune
Ammi
Joe's Zaun -nichts geht raus, nichts kommt rein
Candel, einer meiner Lieblingshunde
Trapper :D
Zola mit Schafen und Ziegen
Koda und ich
Cally und Bundi